Was ist das Forum?
Das Forum Erziehungs- und Bildungsphilosophie stellt einen offenen Diskursraum für Wissenschaftler:innen jenseits der Professur dar, die sich mit erziehungs- und bildungsphilosophischen Themen beschäftigen. Das jährliche Treffen findet meist im Juni, im Anschluss an das Sommersemester, statt. An dem jeweiligen Ort treffen sich meist bis zu 25 Teilnehmende. Den Hauptteil der Zeit machen die Vorträge der teilnehmenden Personen zu Promotions- und Habilitationsprojekten und anschließende Diskussionen aus.
Zur Geschichte des Forums
Das Forum Erziehungs- und Bildungsphilosophie stellt einen offenen Diskursraum für Wissenschaftler:innen jenseits der Professur dar, die sich mit erziehungs- und bildungsphilosophischen Themen beschäftigen. Das Selbstverständnis und die Rolle des Forums ist immer wieder Gegenstand der Diskussion. Wer darf am Forum teilnehmen? Als was versteht sich das Forum? Und: Wie ist die Beziehung des Forums zur Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), respektive zur Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie innerhalb der DGfE? 10 Jahre, nachdem Selma Haupt und Rita Molzberger einen Text über das Forum in der Zeitschrift Erziehungswissenschaft veröffentlicht haben (Heft 48, 2014), finden wir, dass es an der Zeit ist, erneut einen Überblick zu geben und die oben genannten Fragen zu diskutieren. Ziel dieses Textes ist es zum einen transparent auszuweisen, was sich hinter dem Forum verbirgt, auch um eventuelle Vorurteile abzubauen, dass es sich hierbei um einen „Elitekader“ oder eine „Professor:innenenschmiede“ der Allgemeinen Erziehungswissenschaft handele. Zum anderen ist uns wichtig, die Rolle des sogenannten „wissenschaftlichen Nachwuchses“ zu diskutieren und einmal dazu Stellung zu beziehen, als was die Mitglieder des Forums sich selbst eigentlich verstehen.
Die Idee zur Gründung des Forums entstand 2001 auf der Sektionstagung der Allgemeinen Erziehungswissenschaft in Dortmund, woraufhin das erste Forum 2002 in Witten-Bommerholz stattfand (vgl. Haupt und Molzberger 2014, S. 75). Seitdem bietet das Forum einen Ort, „Habil- oder Promotionsvorhaben oder Ideen für Forschungsprojekte“ vorzustellen und über diese zu diskutieren, so heißt es im aktuellen Anmeldeformular. Das Forum findet fast jährlich statt (eine Ausnahme bildet zum Beispiel das Jahr 2020, in dem das Forum aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte) und zwar an unterschiedlichen Orten Deutschlands – z.B. in Bonn, Naumburg (Saale), Donndorf (Tübingen) (Haupt und Molzberger 2014, S. 75), in Berlin am Wannsee, einmal im virtuellen Raum (2021) und aktuell in Höchst im Odenwald. Organisiert wird das Forum von einer kleinen Gruppe, derzeit bestehend aus Andreas Richter (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg), Tuğçe Kalaycı-Warnecke (Universität Koblenz) und Cosima Quirl (Ruhr-Universität Bochum).
Auf das Forum aufmerksam wird man in großen Teilen „über die Empfehlung“ (Haupt und Molzberger 2014, S. 75) von Kolleg:innen oder über die Homepage der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie. Interessierte Wissenschaftler:innen können sich in den Mailverteiler einschreiben lassen, über den die Einladung zum Forum erfolgt sowie Hinweise zu Calls, Tagungen, Workshops etc., die von der Forumscommunity geteilt werden. Ergänzend gibt es einen Discord-Channel, in dem sich zu allerlei Themen ausgetauscht werden kann.
Das jährliche Treffen findet meist im Juni, im Anschluss an das Sommersemester, statt. An dem jeweiligen Ort treffen sich bis zu 25 Teilnehmende. Den Hauptteil der Zeit machen die Vorträge der teilnehmenden Personen und anschließende Diskussionen aus. Zusätzlich gibt es an einem Abend (zuletzt immer der Anreisetag am Freitag) die Möglichkeit „Ideen, Vorträge, Fragestellungen, Konzepte, Mini-Workshops etc. [anzubieten]. Gerne können auch gemeinsame Projekte vorgestellt werden.“ (Einladungsmail zum Forum 2023) Im Text von Haupt und Molzberger wird die „Pädagogik-Werkstatt“ erwähnt, die heute Open-Space genannt wird und „in der nach Vorschlag und Interesse gemeinsame Anliegen diskutiert werden“, z.B. „Lehrerfahrung“ oder „Anliegen der Allgemeinen Erziehungswissenschaft“ (Haupt und Molzberger 2014, S. 75). Zuletzt waren Klassismus, Awareness und der Umgang im Forum miteinander sowie Methoden theoretischer Forschung Diskussionsthemen.
Beim Forum 2023 wurde die Beziehung des Forums zur DGfE und der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie ausgiebig diskutiert. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das Forum weiterhin unabhängig von der DGfE sowie der Kommission bleiben soll. Die Gründe dafür sind zum einen, dass das Forum nicht nur für DGfE- und Kommissionsmitglieder zugänglich sein soll, sondern für alle, die sich mit erziehungs- und bildungsphilosophischen Themen beschäftigen. Zum anderen versteht sich das Forum nicht als „Nachwuchsnetzwerk“, sondern als eigenständiger und solidarischer Diskursraum, an den keine „Behauptungsansprüche“ gestellt werden soll (etwa, dass man erst am Forum teilgenommen haben muss, um bei der Kommissionstagung vortragen zu dürfen o.ä.). Allerdings bleiben wir der Kommission inhaltlich verbunden. Dies wurde dem Sprecher:innenkreis der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie kommuniziert und auch auf der Mitgliederversammlung der Herbsttagung 2023 in Innsbruck verkündet.
Haupt und Molzberger schreiben, dass die Gründung des Forums durch „Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit thematischer Nähe zur Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie“ vollzogen wurde, die „beschlossen, einen Raum zu schaffen, um über eigene Überlegungen innerhalb des Mittelbaus diskutieren zu können.“ Entsprechend dürfen „diejenigen, die einen Ruf auf eine Professur bekommen, nicht mehr am Forum teilnehmen.“ (2014, S. 75) Den Begriff des wissenschaftlichen „Nachwuchses“ lehnen wir für das Forum, aufgrund der infantilisierenden Konnotation des Begriffes, ab. Das Forum soll dezidiert einen Raum bieten, in dem alle Teilnehmenden als Wissenschaftler:innen angesehen werden. Zwar bietet das Forum auch die Möglichkeit Promotionsvorhaben, unfertige Gedanken zu diskutieren und Fragen zu stellen, für die es andernorts keinen Raum gibt. Das bedeutet aber nicht, dass das Forum einen Ort der Vorbereitung auf den ‚echten‘ wissenschaftlichen Diskurs darstellt. Es handelt sich also weder um einen Ort der Nachwuchsförderung, noch um eine Preconference, in der Wissenschaftler:innen in Qualifikationsphasen oder Early Career-Wissenschaftler:innen vor der ‚eigentlichen‘ Tagung Vorträge halten dürfen. Das bedeutet nicht, dass wir das Prinzip der Nachwuchsförderung ablehnen – wir begrüßen sie sogar. Dies muss allerdings an anderer Stelle, nämlich in der DGfE und in der Kommission, stattfinden.
Zu dem zitierten Text von Haupt und Molzberger, s.:
https://www.dgfe.de/fileadmin/OrdnerRedakteure/Zeitschrift_Erziehungswissenschaft/EW_48.pdf
Die Idee zur Gründung des Forums entstand 2001 auf der Sektionstagung der Allgemeinen Erziehungswissenschaft in Dortmund, woraufhin das erste Forum 2002 in Witten-Bommerholz stattfand (vgl. Haupt und Molzberger 2014, S. 75). Seitdem bietet das Forum einen Ort, „Habil- oder Promotionsvorhaben oder Ideen für Forschungsprojekte“ vorzustellen und über diese zu diskutieren, so heißt es im aktuellen Anmeldeformular. Das Forum findet fast jährlich statt (eine Ausnahme bildet zum Beispiel das Jahr 2020, in dem das Forum aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte) und zwar an unterschiedlichen Orten Deutschlands – z.B. in Bonn, Naumburg (Saale), Donndorf (Tübingen) (Haupt und Molzberger 2014, S. 75), in Berlin am Wannsee, einmal im virtuellen Raum (2021) und aktuell in Höchst im Odenwald. Organisiert wird das Forum von einer kleinen Gruppe, derzeit bestehend aus Andreas Richter (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg), Tuğçe Kalaycı-Warnecke (Universität Koblenz) und Cosima Quirl (Ruhr-Universität Bochum).
Auf das Forum aufmerksam wird man in großen Teilen „über die Empfehlung“ (Haupt und Molzberger 2014, S. 75) von Kolleg:innen oder über die Homepage der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie. Interessierte Wissenschaftler:innen können sich in den Mailverteiler einschreiben lassen, über den die Einladung zum Forum erfolgt sowie Hinweise zu Calls, Tagungen, Workshops etc., die von der Forumscommunity geteilt werden. Ergänzend gibt es einen Discord-Channel, in dem sich zu allerlei Themen ausgetauscht werden kann.
Das jährliche Treffen findet meist im Juni, im Anschluss an das Sommersemester, statt. An dem jeweiligen Ort treffen sich bis zu 25 Teilnehmende. Den Hauptteil der Zeit machen die Vorträge der teilnehmenden Personen und anschließende Diskussionen aus. Zusätzlich gibt es an einem Abend (zuletzt immer der Anreisetag am Freitag) die Möglichkeit „Ideen, Vorträge, Fragestellungen, Konzepte, Mini-Workshops etc. [anzubieten]. Gerne können auch gemeinsame Projekte vorgestellt werden.“ (Einladungsmail zum Forum 2023) Im Text von Haupt und Molzberger wird die „Pädagogik-Werkstatt“ erwähnt, die heute Open-Space genannt wird und „in der nach Vorschlag und Interesse gemeinsame Anliegen diskutiert werden“, z.B. „Lehrerfahrung“ oder „Anliegen der Allgemeinen Erziehungswissenschaft“ (Haupt und Molzberger 2014, S. 75). Zuletzt waren Klassismus, Awareness und der Umgang im Forum miteinander sowie Methoden theoretischer Forschung Diskussionsthemen.
Beim Forum 2023 wurde die Beziehung des Forums zur DGfE und der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie ausgiebig diskutiert. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das Forum weiterhin unabhängig von der DGfE sowie der Kommission bleiben soll. Die Gründe dafür sind zum einen, dass das Forum nicht nur für DGfE- und Kommissionsmitglieder zugänglich sein soll, sondern für alle, die sich mit erziehungs- und bildungsphilosophischen Themen beschäftigen. Zum anderen versteht sich das Forum nicht als „Nachwuchsnetzwerk“, sondern als eigenständiger und solidarischer Diskursraum, an den keine „Behauptungsansprüche“ gestellt werden soll (etwa, dass man erst am Forum teilgenommen haben muss, um bei der Kommissionstagung vortragen zu dürfen o.ä.). Allerdings bleiben wir der Kommission inhaltlich verbunden. Dies wurde dem Sprecher:innenkreis der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie kommuniziert und auch auf der Mitgliederversammlung der Herbsttagung 2023 in Innsbruck verkündet.
Haupt und Molzberger schreiben, dass die Gründung des Forums durch „Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit thematischer Nähe zur Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie“ vollzogen wurde, die „beschlossen, einen Raum zu schaffen, um über eigene Überlegungen innerhalb des Mittelbaus diskutieren zu können.“ Entsprechend dürfen „diejenigen, die einen Ruf auf eine Professur bekommen, nicht mehr am Forum teilnehmen.“ (2014, S. 75) Den Begriff des wissenschaftlichen „Nachwuchses“ lehnen wir für das Forum, aufgrund der infantilisierenden Konnotation des Begriffes, ab. Das Forum soll dezidiert einen Raum bieten, in dem alle Teilnehmenden als Wissenschaftler:innen angesehen werden. Zwar bietet das Forum auch die Möglichkeit Promotionsvorhaben, unfertige Gedanken zu diskutieren und Fragen zu stellen, für die es andernorts keinen Raum gibt. Das bedeutet aber nicht, dass das Forum einen Ort der Vorbereitung auf den ‚echten‘ wissenschaftlichen Diskurs darstellt. Es handelt sich also weder um einen Ort der Nachwuchsförderung, noch um eine Preconference, in der Wissenschaftler:innen in Qualifikationsphasen oder Early Career-Wissenschaftler:innen vor der ‚eigentlichen‘ Tagung Vorträge halten dürfen. Das bedeutet nicht, dass wir das Prinzip der Nachwuchsförderung ablehnen – wir begrüßen sie sogar. Dies muss allerdings an anderer Stelle, nämlich in der DGfE und in der Kommission, stattfinden.
Zu dem zitierten Text von Haupt und Molzberger, s.:
https://www.dgfe.de/fileadmin/OrdnerRedakteure/Zeitschrift_Erziehungswissenschaft/EW_48.pdf
Finanzierung
Es wird versucht, die Kosten so gering wie möglich zu halten und es gibt die Möglichkeit einer solidarischen Unterstützung für Teilnehmer*innen mit prekärem Beschäftigungsstatus oder ohne institutionelle Anbindung, um möglichst vielen Personen die Teilnahme am Forum zu ermöglichen. Für die Teilnahme am Forum wird eine Teilnahmebestätigung ausgestellt. Unter Umständen übernehmen einige Arbeitgeber*innen die Unkosten.